Dekorative Kosmetik – mehr als „nur“ Farbe im Gesicht
Unter dem Begriff dekorative Kosmetik versteht man im Volksmund Schminke oder Makeup. Schon in der Antike benutzten Frauen und zum Teil auch Männer Formen von Schminke. Im alten Ägypten färbten sich zum Beispiel Adlige Wangen und Lippen mit rotem Farbstoff und malten sich die Augenbrauen mit Henna oder Indigo nach. Die ersten Schminkprodukte hatten oft hochgiftige Inhaltsstoffe wie Blei oder Quecksilber.
In der Neuzeit hielt sich lange die Idee, dass regelmäßiges Schminken schlecht für die Haut sei und zur Hautalterung beitragen würde. Insbesondere Grundierungen hatten oft einen schlechten Ruf – viele Frauen hatten das Gefühl, dass sie ihre Poren verstopfen oder dass die Farbpigmente die Haut altern könnten.
Heutzutage sind Makeup Grundierungen jedoch oft sogar gut für die Haut. Viele Grundierungen (auch oft als Foundations bezeichnet) enthalten pflegende Inhaltstoffe wie Pflanzenextrakte oder den anti aging Wirkstoff Hyaluron. Lichreflektierende Pigmente sorgen zusätzlich mit ihrem Weichzeichner Effekt für eine glatter und frischer aussehende Haut.
Wer unter Augenschatten oder Unreinheiten im Gesicht leidet dem hilft ein Abdeckprodukt – ein Concealer – um diese zu kaschieren. Es gibt viele verschiedene Arten von Concealer – von flüssig bis zu fest, von cremig und pflegend bis zu austrocknend und antibakteriell.
Ein Rouge (auch oft Blush genannt) zaubert Frische und Farbe auf die Wangen. Wer mit einem müden oder fahlen Teint zu kämpfen hat, bei dem wirkt ein Hauch von Blush als ob man eine Nacht besonders gut geschlafen hätte – die Gesichtshaut ist aufgeweckter und jugendlicher.
Für die Augen helfen Wimpertusche (oft auch als Mascara bezeichnet) und Lidschatten, einen ausdrucksstärkeren Blick zu kreieren. Je nach Bedarf kann man die Augen größer, kleiner, intensiver oder ganz natürlich betonen. Das Nachzeichnen der Augenbrauen wirkt edel und besonders gepflegt – hierbei hilft ein getöntes Augenbrauengel oder ein Augenbrauenstift.
Wer es gerne so ursprünglich wie möglich mag sollte zu Naturkosmetik greifen. Mittlerweile bieten zahlreiche Naturkosmetik Firmen Makeup in Bioqualität an, die der konventionellen Schminke in nichts nachsteht. Die Naturkosmetik verzichtet auf tierische Inhaltsstoffe und bevorzugt pflanzliche Extrakte und Öle.
Bei Unerfahrenheit mit Schminktechniken ist es ratsam, professionelle Hilfe aufzusuchen. Ein Besuch bei einer ausgebildeten Visagistin oder Kosmetikerin kann neue Tipps und Tricks liefern, um sich danach vielleicht auch an kühnere, auffälligere oder ungewöhnliche Looks zu wagen. Ob natürlich und alltagstauglich oder dramatisch – Profis helfen mit Rat und Tat, den ganz eigenen Stil durch dekorative Kosmetik zu entdecken.
Apparative Kosmetik – Hightech Behandlungen für eine jüngere Haut
Die apparative Kosmetik ist noch relativ jung auf dem deutschen Beauty- und Kosmetikmarkt. In Amerika jedoch nutzen Frauen schon lange diese Form der Verschönerung und Verjüngung.
Apparative Kosmetik erhält ihren Namen von den Apparaten, die bei diesen Kosmetikbehandlungen eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um echte Hightech Geräte, die oft aus dem medizinisch-technischen Bereich übernommen wurden, wie etwa Ultraschall- oder Lasertechnicken. Anders als in der plastischen Chirurgie sind die Behandlungen der apparativen Kosmetik nicht invasiv und kommen ohne Skalpell oder Spritze aus.
Neueste Forschungskenntnisse aus der Dermatologie werden hier mit technischen Neuheiten kombiniert. Im Gegensatz zu der klassischen sogenannten „manuellen Kosmetik“ können kosmetische und dermatologische Apparate in tiefere Bereiche der Haut hervordringen und so bessere Ergebnisse erzielen.
Ein Beispiel für eine apparative Kosmetikbehandlung ist die Mikrodermabrasion. Bei dieser Behandlung werden kleinste Mikrokristalle mit Hochgeschwindigkeit auf die Haut gepustet und direkt wieder durch ein Vakuum abgesaugt. Grob gesehen kann man diese Prozedur mit dem Abschleifprozess von Holz vergleichen – allerdings geht es hier viel, viel sanfter und mikrogenau zu. Durch das Abschleifen wird die Haut völlig schmerzfrei geglättet und verjüngt. Die Mikrodermabrasion wird zum Beispiel bei Aknenarben und Falten eingesetzt und kann bei mehreren Sitzungen zu einer deutlichen Milderung der Unebenheiten im Gesicht beitragen.
Auch bei Cellulite, einem der wohl meist beachtesten Schönheitsproblemen von Frauen, können Behandlungen aus der apparativen Kosmetik helfen. Hier wird mit Tiefenwärme oder Stoßwellen gegen die ungeliebten Dellen an Bauch, Beinen und Po vorgegangen. Die Haut wird geglättet und so das Erscheinungsbild von Cellulite gemildert. Bei unerwünschten Polstern an Oberschenkel und Bauch sollen Radiofrequenzen und Gefriertechniken zu einem Schrumpfen der Fettzellen führen. Auch Infrarot Licht wird hier oft benutzt.
Eine Straffung der Problemzonen am Körper wird durch die Anwendung von Ultraschallgeräten erzielt. Durch die Ultraschallwellen entsteht Tiefenwärme im Körper, womit die hauteigene Kollagenproduktion angeregt werden soll, was zu jugendlicherer und prallerer Haut führt.
Die oft lästige Prozedur der Haarentfernung am Körper wird durch die sogenannte IPL (Intensed Pulsed Light) Therapie leicht gemacht. Hierbei wird eine Hochfrequenz Lichtquelle eingesetzt, welche die Körperhaare dazu stimuliert, frühzeitig und dauerhaft auszufallen. IPL sorgt langfristig dafür, dass Haare nicht mehr nachwachsen. Auch Laser können zur dauerhaften Haarentfernung eingesetzt werden.
Bei allen apparativen Kosmetikbehandlungen ist es wichtig, mehrere Sitzungen zu buchen, denn selten bringt eine einzelne Behandlung den erwünschten Dauereffekt. Ebenso ist es entscheidend sicherzustellen, dass das Personal gut geschult ist im Umgang mit den Geräten.
Ob sich eine Frau nun für dekorative, apparative oder klassische Kosmetik entscheidet – wichtig ist, dass sie sich Zeit für sich selbst nimmt und sich wohl in ihrer Haut fühlt. Beim Besuch in einem Kosmetikstudio sollte man sich stets gut beraten lassen und die benutzten Geräte und Kosmetikprodukte ruhig vorführen und im Detail erklären lassen.